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Autoren A-F / B / Michael Buckmiller / Karl Korsch

Korsch, Karl - Briefe 1908-1958 (Gesamtausgabe - Bände 8 und 9)

  • In Zusammenarbeit mit dem Verlag "Stichting beheer IISG", Amsterdam

    Hrsg. von Michael Buckmiller, Michel Prat und Meike G. Werner

    Mit einer Einleitung von Michael Buckmiller

    Die inzwischen auf über 60 Adressaten angewachsene Korrespondenz, aus dem Nachlaß von Korsch im IISG und zahlreichen privaten und öffentlichen Archiven zusammengetragen, ist eine unverzichtbare Quelle nicht nur zur Rekonstruktion der biographie intellectuelle, sondern sie überschreitet auch die Grenze zu seinen rein wissenschaftlichen Arbeiten.

    Die große Lücke der Überlieferung vor 1933, geschlagen durch faschistische und stalinistische Verfolgung, konnte durch neu aufgefundene Jugendbriefe ab 1908 etwas "ausgeglichen" werden. Aufschlußreich ist die Korrespondenz mit dem Institut für Sozialforschung (Max Horkheimer, Leo Löwenthal, Friedrich Pollock, Felix Weil), Bert Brecht und Paul Mattick; ferner die ausführliche Diskussion mit seinem "Schüler" und Freund Paul Partos. sowie die Altersbriefe mit der früheren Kampfgefährtin Ruth Fischer und dem Historiker und Marxforscher Roman Rosdolsky. Insgesamt wird ein Bestand von über 600 Briefen mitgeteilt. Zu den Adressaten gehören u.a.: Angelica Balabanow, Harry Braverman, Stefan S. Brecht, Ossip K. Flechtheim, Walter Fränzel, Erich Gerlach, Heinrich B. Gerland, Daniel Guérin, Helmut Hirsch, sidney Hook, Bert F. Hoselitz, Heinz Langerhans, Herbert Levy, Kurt Lewin, theodor Liebknecht, Dwight MacDonald, Hilbert Mehrens, Karin Michaelis, Gawril Mjasnikow, Felix Morrow, Erich Mühsam, Herman Nohl, Michelangelo Pappalardi, Franz Pfempfert, Hans Reichenbach, Henriette Roland-Holst, Maximilien Rubel, Otto Rühle, Carl Schmitt, Franz Schurmann, Isaak Steinberg, Eiichi Sugimoto, Adrien Turel und Alfrec North Whitehead.

    Rezensionen:

    ROLF HECKER Auf der Suche nach dem authentischen Marx UTOPIE kreativ, H. 139 (Mai 2002), S. 439-446

    https://www.offizin-verlag.de/images/dbimages/upload/files/Rolf%20Hecker%20KK%20Briefe.htm

     

     Gangold Hübinger

    Rezension aus: German Studies Review, Vol. 27, Nr. 1, Feb. 2004, S. 170 f. (Externer Link)

    „Industrielle Demokratie" war das Stichwort, das der Jurist, Nationalökonom und Sozialphilosoph Karl Korsch (1886-1961) 1919 in die öffentliche Debatte über Sozialisierungskonzepte nach der Novemberrevolution einbrachte. Eine „Kontrolle von unten" sollte den „sozialen Rechtsstaat" herbeiführen und zu einer Gesellschaft wirklicher Gemeinwirtschaft führen. Mit seinen Thesen stand er quer zum bürgerlichen Staat sowie zu sozialistischen Parteien und wurde zum Außenseiter. Dennoch war in jener Zeit seine Studie Marxismus und Philosophie von 1923 eine der am meisten diskutierten Arbeiten zum Marxismus. Korsch wechselte 1919 parteipolitisch von der SPD zur USPD und 1920 zur KPD, die ihn sechs Jahre später ausschloss. 1924 wurde ihm seine Professur für Zivilrecht in Jena aus politischen Gründen aberkannt. Zu seinen Hörern zählte Bertolt Brecht, mit dem er befreundet blieb. 1933 floh er ins Exil nach England und weiter nach Dänemark, 1936 ging er in die USA, wo er kurzzeitig in New Orleans eine Professur vertrat und sonst als unabhängiger Gelehrter wirkte.

    Im Rahmen der Gesamtausgabe seiner Werke liegen jetzt zwei sorgfältig edierte und kommentierte Bände mit Briefen vor. Über 60 Adressaten umfasst seine Korrespondenz im Nachlass, die durch einen sensationellen Fund Meike G. Werners ergänzt werden konnte. Sie entdeckte die Korrespondenz mit Korsch Jugendfreund Walter Fränzel und konnte so für den Zeitraum von 1908 bis 1933 wichtige Briefe von Korsch beisteuern, die sie kompetent erläutert hat. Zugleich werden dadurch bislang unbekannte Aspekte seiner Biographie aufgezeigt.

    Aufschlussreich ist die Kontinuität der Arbeitskorrespondenz mit dem Institut für Sozialforschung (Max Horkheimer, Leo Löwenthal) sowie der Austausch mit Bertolt Brecht. Beilagen, wie die von Korsch und Fränzel unterzeichnete Eingabe der Jenaer Freistudenten von 1908 oder eine Schrift zur Reform des juristischen Studiums von 1911 ergänzen die Schreiben. Viele unveröffentlichte Fotos geben einen optischen Eindruck von Karl Korsch und seinen Korrespondenzpartnern. Deutlich wird, wie wichtig quellennahe, archivische Forschungen und wie bedeutsam Werkausgaben und Briefedition sind. Ein Personenregister erschließt die Ausgabe und ermöglicht einen schnellen Zugriff. Diese Bände stellen eine wichtige Bereicherung dar, weit über die Korsch-Forschung hinaus.

    RAINER HERING

    Michael R. Krätke in: International Review of Social History volume 48 part 3, Dec 4 2003

    https://www.offizin-verlag.de/images/dbimages/upload/files/Kr%C3%A4tke%20Rez%20Briefe.pdf

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